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Biodynamischer Weinbau

Biodynamie

Wer seit elf Generationen Weinbau in der Familie betreibt, der ist seinem Weinberg, in dem er arbeitet, aufs Tiefste verbunden. Sicherlich empfindet jeder Mensch, der über Generationen hinweg ein Stück Land bearbeitet und kultiviert, nicht nur Demut und Geduld sondern auch den Sinn für etwas, das über das Sichtbare und das Greifbare hinaus-reicht. Der natürliche Rhythmus der Jahreszeiten ist ein Beispiel. Das Wetter können wir nicht greifen und doch beeinflusst es uns sehr. Viele Winzer und Landwirte entwickeln eine besondere Empfindsamkeit für künftige Wetterlagen. Wer kann den Regen von morgen riechen?

Seit dem Jahr 2019 arbeiten wir in unserem Weingut nach biodynamischen Prinzipien. Seit dem Jahr 2023 sind wir durch Demeter vollständig zertifiziert und damit das erste Demeter Weingut an der Ruwer. Bereits seit dem Jahr 2013 arbeiten wir ohne Herbizide.  

 

Die Biodynamie gibt uns mehr Freiheit und innere Ruhe. Sie bestätigt uns in unserem Tun und hilft uns jeden Tag, unsere Weinberge, unsere Weine und letztlich auch uns selbst besser kennenzulernen. Ganz nach Johann Wolfgang von Goethe, der in seinem Faust schreibt: "Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält".

Der biodynamische Weinbau kann verstanden werden als ein ökologischer Weinbau, der um eine antroposophische Herangehensweise ergänzt ist. Die Biodynamie stellt höchste Anforderungen an die Arbeit im Weinberg. Statt Technik und Chemie sind vom Winzer (und der Winzerin) besonderes Fachwissen, ein hohes Maß an Intuition und intensive Erfahrung im Weinberg gefragt. Der Pflanzenschutz mit natürlichen Präparaten dient der Gesundheit der Reben und erzielt ein größtmögliches Maß an Abwehrkräften im Weinstock. Als Winzerin versuche ich, ein Gleichgewicht zwischen Pflanze und Umwelt herzustellen. Dies gelingt am besten, indem wir die Eigenkräfte der Pflanzen fördern. Zu diesem Zweck verwenden wir die biodynamischen Präparate.

Vom Herbst bis in den Frühling leben in unserem wichtigsten Weinberg, dem Dominikanerberg, Shropshire-Schafe. Sie halten das Gras zwischen den Rebzeilen kurz, unterstützen die Bodenstruktur und bringen eine gute Energie und ganz viel Leben in den Weinberg. Aus einer Monokulturlandschaft wird ein Ort voller Leben und mit ziemlich viel Blöken!

Heute haben wir Menschen oftmals verlernt, die Zusammenhänge zu erfassen und das Wissen zu nutzen, welches unsere Vorfahren aus Jahrtausende langen Beobachtungen in Erfahrung gebracht haben. Uns ist es wichtig, dieses Wissen erneut zu erfahren und im Einklang mit unseren Weinbergen zu leben und zu arbeiten.

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